Stimmen zur Sammlung Bunte

Dr. Andrea Fromm,

Kuratorin des Kunsthauses Apolda Avantgarde, und Dr. Velten Wagner, Direktor des Städtischen Museums Engen i.H., Vorwort zum Katalog und zur Ausstellung Hermann Stenner. Hymnen an das Leben. Werke aus der Sammlung Bunte, Engen und Apolda 2023:

„Hermann Stenner (1891-1914) ist sicherlich einer der ungewöhnlichsten Künstlerphänomene des 20. Jahrhunderts. Obwohl er im Alter von nur 23 Jahren im Ersten Weltkrieg fiel, hinterließ er einen geradezu unerschöpflichen Potenzialraum an bildnerischen Inventionen. Dank des Werkverzeichnisses der Aquarelle und Zeichnungen ist diese Fülle an Skizzen und Darstellungen, an Einfällen und Emotionen gut dokumentiert. … Dank der großzügigen Unterstützung durch Prof. Dr. Hermann-Josef Bunte und seiner Frau Renate Bunte sind wir in der Lage, die Entwicklung Stenners mit thematischen Schwerpunkten, darunter die Themen „Bildnisse“ und „Tanz“, zu verbinden und in ihrer ganzen Reichhaltigkeit zu dokumentieren. Die Wiederentdeckung und Aufarbeitung des Werkes Stenners ist ohne das Ehepaar Bunte, ohne die Leidenschaft der Sammler und ihr Engagement schlicht nicht denkbar.“

David Riedel,

Künstlerischer Leiter des P.A. Böckstiegel Museums Werther-Arrode, Nachwort im Booklet zur Ausstellung Peter August Böckstiegel 1889-1951. Expressionismus, Niebüll und Leer 2022-23:

„Dass in Niebüll und Leer Ausstellungen mit Werken Peter August Böckstiegels alleine aus der Sammlung Bunte bestückt werden können, bezeugt deren besondere Qualität. Der Sammler Prof. Dr. Hermann-Josef Bunte hat Hauptwerke der frühen Schaffensjahre Böckstiegels mit bedeutender Provenienz zusammengetragen, mit deren Hilfe die Entwicklung des Künstlers retrospektiv aufgezeigt werden kann – ein ausgesprochener Glücksfall für die Rezeption und Vermittlung des Künstlers Peter August Böckstiegel.“

Marco Malorny,

Leiter des Ausstellungshauses Gut Altenkamp, Papenburg im Flyer zur dortigen Ausstellung Sammlung Bunte, Papenburg 20.07.2020:

„Aufgrund der einzigartigen Auswahl und der außergewöhnlichen Qualität der Kunstwerke gilt die Sammlung Bunte mittlerweile sowohl national als auch international als hervorragende Sammlung der Klassischen Moderne.“

Prof. Dr. Uwe M. Schneede,

Festredner zur Eröffnung des Kunstforums Hermann Stenner, Bielefeld 20.01.2019:

„Hier nun verdanken wir Hermann-Josef Bunte die Möglichkeit, in Hermann Stenners reiche künstlerische Welt einzutauchen. Hermann-Josef Bunte ist einer jener bewundernswerten Sammler, die sich das Ziel gesetzt haben, ganz konzentriert und ausschließlich einen Künstler und sein künstlerisches Umfeld mit höchstem privatem Einsatz zur Würdigung zu verhelfen. Kein öffentliches Museum wäre dazu heute in diesem Umfang im Stande. Deshalb ist hier nicht nur das konsequente Sammeln bewundernswert, sondern auch die Bereitschaft, das private Engagement zur öffentlichen Nutzung in diesem Kunsthaus auszubreiten. Das Kunstforum Hermann Stenner setzt dank der Sammlung Bunte ein weiteres bedeutsames Zeichen der Bereicherung des Bildes von der Moderne.“

Dr. Friedrich Meschede,

Direktor der Kunsthalle Bielefeld, Vorwort zum Katalog der Ausstellung Das Glück in der Kunst, Bielefeld 2014:

„Die Ausstellung Der Hölzelkreis bis 1914 im Jahr 1974 hat den damals jungen Referendar der Rechtswissenschaften Hermann-Josef Bunte so sehr berührt und eingenommen, dass er sich fortan auf Spurensuche begab, um die Werke des Bielefelder Malers Hermann Stenner und seines kunsthistorischen Bezugsfeldes zusammenzutragen, was nunmehr als »Glück in der Kunst – Sammlung Bunte« in ihrem bisher größtem Umfang vorgestellt wird. … Hermann-Josef Bunte ist als Idealist zu bezeichnen, der in der Biografie Stenners ein alter ego aufscheinen sieht, zumindest den persönlichen Auftrag erkennt, die Bedeutung Stenners, der trotz seiner jungen, wenigen Lebensjahre ein gültiges Werk geschaffen hat, im Bewusstsein der Kunstgeschichte zu halten. Darin liegt zugleich ein kulturhistorisch bedeutendes Verdienst für Bielefeld, das über die persönliche Sammelleidenschaft hinaus geht. Kunst ist immer auch exemplarisch, in ihr wird etwas zum Ausdruck gebracht, das die Vielfalt einer Zeit in eine Form bringt, die wiederum für andere etwas konzentriert erscheinen lässt. Es jähren sich das 100ste Todesjahr eines unvollendeten Künstlers sowie die vierzigjährige Leidenschaft eines Sammlers, eine Bilanz, die hoffentlich nur als eine Zwischenstation zu werten ist, denn es ist der Sammlung Bunte zu wünschen, aus der immer noch gültigen »inneren Berechtigung«, in Bielefeld gezeigt zu werden, die zwingende Notwendigkeit zu machen, sie in Bielefeld für die Bürger dieser Stadt zu erhalten. …“

Burkhard Leismann,

Direktor des Kunstmuseum Ahlen, Vorwort zum Katalog und zur Ausstellung Sammlung Bunte. Positionen zur Klassischen Moderne, Ahlen 2007:

„Eine vergleichsweise kleine Gruppe von Künstlern mit besonderem Mut und besonderer Vision überwand im Zeitraum von 1870 bis 1930, angeregt durch die Insignien einer in Veränderung befindlichen Gesellschaft, über Jahrhunderte gereifte Traditionen kreativen Schaffens und formulierte die Grundlagen für ein neues Zeitalter künstlerischen Handelns. … Zahlreiche große Künstlernamen verbinden sich mit diesen Ismen. Es gab jedoch eine Vielzahl gleichgesinnter und gleich agierender Künstlerkollegen der »Großen«, die wesentlich zur Formulierung und Entwicklung dieser sicherlich als eine Art künstlerische Revolution zu bezeichnenden Bewegung beigetragen haben, ohne dabei so prominent in Erscheinung zu treten. Einem kleineren Teil von ihnen, vornehmlich deutschen Künstlern, gilt das besondere Interesse des Hamburger Sammlers Hermann-Josef Bunte, der sich mit großer Leidenschaft dem kunsthistorischen Themenkreis der Klassischen Moderne insgesamt und im speziellen genähert hat und im Rahmen seiner Sammlung gerade den künstlerischen Spuren der weniger dominant in den Vordergrund getretenen Künstler der westdeutschen wie süddeutschen Klassischen Moderne gefolgt ist. … Die Sammlung Bunte ist ein prägnantes Beispiel für Augenmaß und das feinsinnige Miteinander-in-Beziehung-setzen von Menschen, Werken und Themen künstlerischen Handelns.“

Goetz Keitel,

Großneffe von Hermann Stenner, im Werkverzeichnis der Gemälde, in der 1. Aufl. 2003 erschienen zur Ausstellung Hermann Stenner. Gemälde 1909-1914, Bielefeld 2003:

„Nach dem Tod von Erich Stenner (1986) und Liesel Stenner (1989) gab es Überlegungen, die im Familienbesitz verbliebenen Werke Hermann Stenners in einer Stiftung zusammenzuhalten. Daraus wurde nichts, aber in Prof. Dr. Hermann-Josef Bunte und seiner Frau fand Hermann Stenner neue Freunde, die sein Werk zu einem wichtigen Bestandteil ihrer wunderbaren Sammlung gemacht haben. Sie trugen im Laufe der Jahre viele Gemälde und Zeichnungen zusammen, ließen sie aufwändig restaurieren und sorgten vor allem dafür, dass die Bilder in vielen Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit in ganz Deutschland gezeigt wurden. Besser hätte das keine Stiftung leisten können, und vielleicht darf ich den Eheleuten Bunte hier an Hermann Stenners Stelle Dank aussprechen!“

Prof. Dr. Herwig Guratzsch,

Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen, Geleitwort zur Ausstellung Verlorene Nähe. Menschenbilder in der Sammlung Bunte, Schloss Gottorf Schleswig 2001:

„In Abwandlung eines Goethe-Wortes, wonach eine Sammlung ‚das Zerstreute an sich zieht‘, lässt sich für die Sammlung Bunte sagen: Sie zieht das Verborgene an sich. Nicht die großen Namen sind es, die den Sammler interessieren, nicht die in den Museen fest installierten Klassiker, sondern jene Künstler, die sich eher an der Peripherie der offiziellen Kunstgeschichte befinden. Kunst zu sammeln bedeutet für Hermann-Josef Bunte, fast vergessene schöpferische Potentiale wieder in Erinnerung zu bringen und ihnen zu erneuter Wirkung zu verhelfen.“

Prof. Dr. Uwe M. Schneede,

Direktor der Hamburger Kunsthalle, Vorwort zum Katalog und zur Ausstellung Die Sammlung Hermann-Josef Bunte. Deutsche Malerei des XX. Jahrhunderts, Hamburg 2000:

„Hermann-Josef Bunte gehört zu jenen Sammlern, die, einer Leidenschaft verfallen, ganz spezielle Kenntnisse und ein ungewöhnliches Gespür entwickeln – weit über die eher generalistisch angelegten Möglichkeiten der Museumsleute hinaus. … Zu den Verdiensten dieses Sammlers gehört sicherlich, dass er nicht die vielfach begangenen Hauptwege wählt, sondern die Nebenwege sucht und dabei ganz eigene Ziele entdeckt. … Dabei versteht er sich auch als Förderer der Künstler …“

Prof. Dr. Heinz Spielmann,

Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen, Vorwort zum Katalog und zur Ausstellung Die Sammlung Hermann-Josef Bunte, Schleswig 1995:

„Der private Sammler, der nur seinem eigenen Impuls folgen muß, wird sich in der Regel freier entscheiden und individuellere Schwerpunkte setzen als die Leiter der öffentlichen Sammlungen. Während diese auf Vorhandenes Rücksicht nehmen, den Museumszielen entsprechen, ihre Neigungen hinter der Pflicht zur Objektivität zurücksetzen müssen, kann jener sich die Ziele selbst setzen. … In Zeiten, die gängigen Tendenzen frönen, sind es häufig die privaten Sammler, die sich dem Gängigen entgegenstellen, indem sie das zu Unrecht Unbeachtete erkennen und erwerben. Zu ihnen gehört Hermann-Josef Bunte, dessen Sammlung der vorliegende Katalog erstmals geschlossen zur Kenntnis bringt.“